Sozialpädagogische Familienhilfe
Nach den fachlichen Empfehlungen des Bayerischen Landesjugendamt handelt es sich bei der Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) um eine oftmals intensive Form ambulanter Hilfe. Ihre vordringlichste Aufgabe ist es, Eltern durch enge Betreuung und Begleitung in ihren Erziehungsaufgaben, bei der Bewältigung von Alltagsproblemen, der Lösung von Konflikten und Krisen sowie im Kontakt mit Ämtern und Institutionen zu unterstützen und sie zu einem selbstständigen Leben zu befähigen (Hilfe zur Selbsthilfe). Sie unterscheidet sich von anderen Hilfearten darin, dass sie in der Familie selbst erbracht wird und meist auf längere Dauer angelegt ist. In der Regel werden die betreffenden Familien von uns im Schnitt zwei Jahre begleitet.
Die Aufgaben der Sozialpädagogischen Familienhilfe sind meist sehr umfangreich und vielfältig. Die Probleme, Krisen und Konflikte sind für die Eltern und Kinder so stark belastend, dass sie es aus eigener Kraft nicht mehr schaffen diese zu lösen. Die Situation der Familien, Alleinerziehenden und Kinder ist häufig gekennzeichnet durch emotionale, körperliche und wirtschaftliche Unterversorgung der Familie, Überschuldung, mangelhafte Wohnverhältnisse, psychische und körperliche Erkrankung der Eltern, Beziehungs- und Bindungsstörungen, soziale Isolation, Verhaltensauffälligkeiten sowie soziale und schulische Probleme der Kinder.
SopHi gewährleistet eine engmaschige und zuverlässige Betreuung der Familien. Dies erreichen wir in erste Linie dadurch, dass für eine Familie immer zwei Fachkräfte in Co-Arbeit zuständig sind. Die Familie erhält in der Regel Betreuer zweier unterschiedlicher Professionen. Der Einsatz richtet sich nach den Bedürfnissen der Familie. So kann eine Sozialpädagogin mit einer Erzieherin in der Familie tätig werden oder eine Hauswirtschaftsmeisterin mit einer pädagogischen Fachkraft. Ein möglicher Ausfall einer Fachkraft kann so zeitweise gut ausgeglichen werden und die Familien sind nie ohne Begleitung.
Das bietet SopHi in der sozialpädagogischen Familienhilfe:
- Individuell an die Familie angepasste Angebote
- Krisen mit den Betroffenen durchstehen und das Familiensystem stabilisieren
- Erarbeitung einer Alltagsstruktur mit der Familie
- Eltern in ihrer Erziehungskompetenz stärken und Ressourcen erarbeiten
- Entlastung einzelner Familienmitglieder und Hilfe bei der Freizeitgestaltung
- Unterstützung in der Zusammenarbeit mit Behörden und anderen Institutionen
- Hilfe bei vorschulischen, schulischen und beruflichen Belangen
- Einbindung des sozialen Umfeldes und Anbindung an geeignete Angebote
- Zusammenarbeit mit für die Familie bedeutende Bildungseinrichtungen
- Hilfestellung bei gesundheitlichen Themen und Vermittlung zusätzlicher Hilfen
Die sozialpädagogische Familienhilfe bedarf einer regelmäßigen Zielüberprüfung und der regelmäßigen Fortschreibung des Hilfeplanprozesses.